Liebe Festgemeinde,
die Bethlehem-Stiftung freut sich über Ihr so zahlreiches Erscheinen. Wir begrüßen heute vor allem unsere junge Gemeinde, die Stifter und Gemeindeglieder, Gäste, Förderer und Freunde der Bethlehem-Stiftung.
Ich hoffe, Sie haben alle schon vor Beginn des Gottesdienstes die Fotos von unserem Gemeindeleben betrachtet. Sicher nur ein Ausschnitt, mögen sich viele wiedererkannt haben: Alter Kirchenvorstand und Gründungsmitglieder der Bethlehem-Stiftung, viele junge Gemeindeglieder, Stifter, neuer Kirchenvorstand und heutige Kuratoriumsmitglieder, eine Auswahl aus unserem aktiven und munteren Gemeindeleben.
Bei der Zusammenstellung der Bilder wurde uns schmerzlich bewusst: Es sind viele der uns allen so vertrauten lieben Menschen schon nicht mehr unter uns. So wollen wir auch ihrer heute besonders gedenken.
Lasse sie mich einige Personen, die für die Stiftungsgründung stehen, hier einmal namentlich nennen:
Otfried Laue, Charlotte Stellmacher, Kerstin Häusler, Martin Häusler, Dr. Irmela Strauß, Erich Andrzejewski, Dieter Engemann, Günther Nogatz, Heinrich Müller, Karl-Heinz Nowak, Hans-Georg Suschowk, Dr. Martin van der Ven.
Vorweg gesagt: Meine heutige Ansprache dient nicht der chronologischen Aufzählung aller Stiftungsdaten der letzten 10 Jahre. Der Inhalt dient der Darstellung der Ziele, des Stiftungszwecks und der Umsetzung dieser Ziele. Daran sollen Sie Teil haben.
Nach mir wird Herr Dieter Engemann ihnen noch einen kurzen Überblick über das aktuelle Zahlenwerk unserer Bethlehem-Stiftung geben.
Die Zahl der Gottesdienstbesucher in unserer Gemeinde ist sehr erfreulich. Dennoch können wir nicht leugnen, dass die Zahl geringer ist als noch vor einigen Jahren. Global betrachtet wächst die Zahl der Christen weltweit, aber nicht in Europa.
Wie können wir dazu beitragen, diesem globalen Trend auch hier vor Ort Rechnung zu tragen?
Altbischof Huber sagt: Wir können die kleiner werdenden Kirchen – gemeint sind die Gemeindeglieder – nicht als Naturgesetz begreifen, so unausweichlich wie einen Wasserfall.
Die Erwartung, dass sich die Dinge von allein regeln, teilen wir nicht.
Die Bereitschaft von Gemeinden, sich verändern zu lassen, muss nicht bedeuten, Beheimatung zu verlieren, Gewohntes zu verlassen. Unterwegssein mit anderen, sich reformieren, an neue Umstände anpassen zu können, beinhaltet die Chance, auch wieder zu wachsen.
Mit der Gründung der Bethlehem-Stiftung am 27.08.2009 war das Ziel verbunden, mit dem Erhalt der Pfarrstelle gleichsam die Gemeinde zukunftsfest zu machen.
Alle amtlichen wie ehrenamtlichen Mitarbeiter verfolgen dieses Ziel gemeinsam. Die Gründungsväter und Mütter der Nachkriegszeit genauso, wie auch alle ihnen folgenden, in Verantwortung stehenden Generationen – ohne Ausnahme. Sie alle aufzuzählen würde den Rahmen sprengen.
Leben verändert sich. Zum Generationswechsel bekommt zudem die Zuwanderung eine immer größere Bedeutung, auch in unserer Kirche.
Schon im Vorfeld der Stiftungsgründung seit 2006 bestand das Ziel darin, sich den neuen Herausforderungen zu stellen. Dass diese Herausforderungen im Jahr 2019 noch einmal drängender sein würden, zeichnete sich seinerzeit noch nicht ab.
Schon früh wurde die Kinder- und Jugendarbeit in den Blick genommen. Stiftungen dienen keinem Selbstzweck, sind auch nicht nur dazu gegründet, nur Gelder zu sammeln. Stiftungsgründungen wollen als ein hoffnungsvoller Weg verstanden werden, Gemeinden in ihrer vielfältigen Arbeit zu unterstützen.
Wir danken an dieser Stelle allen Stiftern ausdrücklich für ihr Vertrauen in ihre Stiftungsverantwortlichen im Kuratorium. Sie als Gemeinde sind Stifter, sie haben sich begeistern lassen für den Stiftungsgedanken, haben nicht nachgelassen, sich bemüht, die Stiftung mit Leben zu füllen, als Zeichen einer lebendigen, in christlicher Tradition stehenden Glaubensgemeinschaft.
Martin Luther und Philipp Melanchthon wussten zu lehren: Nur durch die Lehre von Glaubensinhalten und aufrichtig gelebtem Glauben kann es gelingen, dass sich auch junge Menschen mit dem Glauben auseinandersetzen.
Dies ist heute sicher eine andere, wenn auch eine nicht weniger große Herausforderung.
Neben dem fundierten Konfirmandenunterricht bedarf es eines Vermittlers, der die Sprache der Kinder und Jugendlichen versteht und ihnen Glaubensinhalte nicht nur in der Theorie vermitteln kann. Der im Austausch und gegenseitiger Wertschätzung junge Gemeinde gestaltet, mit ihnen Zeit zu verbringt. Dies schien uns notwendig zu sein.
Manchmal bedarf es zur Durchsetzung der Ziele der Anstrengung vieler Personen. Hier waren neben der Bethlehem-Stiftung, auch die Pfarrer (innen) in unserer und in den Nachbargemeinden und die Verantwortliche im Kirchenkreis gefordert neue Wege zu gehen.
Als Beauftragter für die Kinder- und Jugendarbeit in der Region Mitte des Ev.-luth. Kirchenkreises Emsland Bentheim begann Herr Krieger vor sechs Jahren diese Arbeit.
Allen Beteiligten ein herzliches Dankeschön, wir danken unserem Pfarrer, Pastor Achim Heldt, der mit unserer Gemeinde den Weg weitergegangen ist, an dem schon zuvor viele mitwirkten.
Herr Krieger beendete inzwischen die Aus- und Weiterbildung zum Diakon und wurde im Mai dieses Jahres in unserer Gemeinde eingesegnet.
Die Zukunft gehört den Kindern und Jugendlichen in unserer Gemeinde. Sie zu integrieren ist die Zukunft unserer Gemeinde. Ihnen unsere Wertschätzung zu zeigen, indem sie Aufgaben in Gemeinden übernehmen, kann christliche Gemeinde lebendig erhalten. Es ist erfreulich und auch notwendig wenn sich junge Menschen heute wieder einmischen, ihre Sicht der Dinge vertreten, in unserer Gesellschaft und in unseren Kirchen. Nur das kann den Dialog fördern.
Die Bethlehem-Stiftung teilfinanziert die Stelle des Regionaldiakons Philip Kriegers und begleitet mit interessegeleiteter Aufmerksamkeit seine Arbeit mit den jungen Menschen.
Im vorausgegangenen Gottesdienst konnten sie einen kleinen Ausschnitt dieser Arbeit verfolgen. Junge Leute gestalteten den heutigen Gottesdienst als ein Gemeinschaftsprojekt. Mit uns gemeinsam Gottesdienst feiern.
Wir sind eingeladen, in Gemeinschaft mit Gott zu feiern. Bei allen Erhebungen zum Gemeindeleben wird der Gottesdienst immer an erster Stelle genannt. Für uns Christen ist er das zentrale Anliegen.
Ziel der Bethlehem-Stiftung ist, den Dialog unter den Generationen anzustoßen. Aber auch, den Dialog innerhalb der jungen Generation zu fördern. Gemeinschaftsgefühl entwickeln zu helfen über alle Ethnien- und Gendergrenzen hinweg. Lassen sie uns darin Vorbild sein, dann werden auch in Zukunft Menschen in unserer Gemeinde im christlichen Miteinander Leben gestalten wollen.
Die Bethlehem-Stiftung fühlt sich der Vorbildaufgabe verpflichtet. Wir erinnern uns an die Worte Astrid Lindgrens: „Es gibt kein Alter, in dem alles so irrsinnig intensiv erlebt wird wie in der Kindheit. Wir großen sollten uns daran erinnern, wie das war.“
Ihnen danke ich an dieser Stelle für ihre Geduld und Aufmerksamkeit, bleiben sie auch in Zukunft ihrer Bethlehem-Stiftung gewogen.
Jetzt folgt der Rechenschaftsbericht der Bethlehem-Stiftung, den Herr Dieter Engemann ihnen vortragen wird. Mögen sie ihm mit gespannter Neugierde lauschen.
Lassen sie uns heute ein fröhliches Fest miteinander feiern.
Herzlichen Dank ihnen allen.